Architekten

– für die Brücken des Lebens

Sie nehmen die Gefühle der Mitmenschen wahr, verbinden sich auf allen Ebenen mit ihnen und gleichen dies ab mit den momentanen Situationen, in denen sie sich mit ihren Mitmenschen befinden. Sollten diese ihre Wünsche unterdrücken oder gerade nicht spüren, dann bauen die Architekten Brücken – liebevoll verschnörkelte Blumenbrücken, klare geradlinige Holzbrücken, Brücken aus Bildern, Geschichten, Gesten und kleinen Aktionen.
Sie sind kreativ, denn sie möchten die Wünsche der anderen unbedingt unterstützen. Sie möchten das Handeln der Mitmenschen anregen und unterstützen, damit diese ihre eigenen Wege finden können – aber es kann auch passieren, dass die Mitmenschen (noch) gar nicht über diese Brücken gehen wollen. Dass es Wünsche gibt, die immer ein Wunsch bleiben sollen; dass es Träume gibt, aus denen sie nicht erwachen möchten; dass sie für sich das Gefühl haben, es ist noch nicht an der Zeit – aus welchen Gründen auch immer diese Entscheidungen getroffen werden, das bleibt ganz ihnen überlassen.
So geben sich die Architekten die allergrößte Mühe, es den Mitmenschen so klar und einfach wie möglich zu machen; die Brücken schön zu gestalten, damit die Mitmenschen sie gern benutzen möchten – doch drüber gehen, das müssen die Mitmenschen selbst.
Für die Architekten gilt eine strenge Regel - einst errichtete Brücken niemals abzureißen und es niemals persönlich zu nehmen, sollten die Mitmenschen die Brücken nicht sehen oder gerade nicht benutzen wollen. Es gilt, den eigenen Baustil zu verfeinern, kleine Nuancen zu setzen und da zu bleiben – denn für die Überquerung von Brücken brauchen wir Erfahrung und Vertrauen.
Und so bauen die Architekten Tag für Tag, in Liebe und Zuversicht, in Vertrauen und Freude – Brücken auf ihren eigenen Wegen und für die Wege der Mitmenschen.
Und wenn sie in ihrer Haltung offen bleiben, dann sehen sie auch die Brücken der Mitmenschen, denn unter ihnen gibt es ebenfalls viele Architekten – manche von ihnen bauen bewusst, manche noch unbewusst.

Berlin, den 14.7.2014
Kerstin Windt

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